Rohstoffsicherung auf der Zielgeraden

Die mit dem Scopingtermin im April 2014 begonnene Rohstoffsicherung der Kemmlitzer Kaolinwerke geht nun mit einem Erörterungstermin auf die Zielgerade. Mit der beantragten Tagebauerweiterung Schleben/Crellenhain soll sichergestellt werden, dass die Kemmlitzer Kaolinwerke für weitere rund 25 Jahre mit Rohstoff versorgt werden. Das sichert viele Arbeitsplätze vor Ort, in der Region sowie die Rohstofflieferungen für Kunden.

Das Sächsische Oberbergamt wird den Rahmenbetriebsplan zur Weiterführung des Kaolintagebaus Schleben/Crellenhain am 5. und 6. Februar 2019 in einem Erörterungstermin behandeln. Dazu hat das Bergamt Vertreter aller beteiligten Behörden und der anerkannten Naturschutzverbände sowie Privatpersonen, die eine Stellungnahme eingereicht haben, in das Rathaus in Mügeln eingeladen.  Nach fast fünf Jahren Planung könnte danach das Sächsische Oberbergamt die entscheidende Genehmigung für das Vorhaben erteilen. Dann wären knapp einhundert Arbeitsplätze am Standort und zahlreiche weitere (indirekte) Arbeitsplätze bei Dienstleistern und Zulieferern in der Region langfristig gesichert. Außerdem können die Kunden des Werkes weiter mit dem hochwertigen „Kemmlitzer Kaolin“ versorgt werden.

Schon sehr früh im Verfahren haben die Kemmlitzer Kaolinwerke damit begonnen, die Anwohner über die geplante Weiterführung der Kaolingewinnung in Schleben/Crellenhain zu informieren und zu befragen. Schnell stellte sich dabei heraus, dass der Abstand der Tagebauoberkante zu den unmittelbaren Anwohnern ein bedeutendes Thema in diesem Verfahren ist. Wenn das Unternehmen den von einigen Anwohnern geforderten Abstand von 150 Metern zu den jeweiligen Grundstücksgrenzen an allen Ortslagen (Crellenhain, Nebitzschen und Schleben) einhalten würde, wäre eine Rohstoffgewinnung aus dem vorhandenen und beantragten Lagerstättenbereich nicht möglich. Im Sinne eines für alle Beteiligten möglichst ausgewogenen Kompromisses änderten die Kemmlitzer Kaolinwerke ihre ursprüngliche Planung und orientieren sich jetzt nicht mehr an Grundstücksgrenzen, sondern an der konkreten Entfernung zwischen den einzelnen Wohngebäuden und der Tagebauoberkante. Die angepassten Rahmenbetriebsplanunterlagen sehen seit dem einen Mindestabstand von 100 Metern zwischen den geplanten Tagebauoberkanten und sämtlichen Wohnhäusern vor. Dabei werden alle gesetzlich vorgeschrieben Grenzwerte, für z.B. Lärm und Staub sicher eingehalten. Dies belegen während des Verfahrens erstellte Fachgutachten.  Zwischen Tagebau und den Ortslagen ist geplant, einen ca. 20 Meter breiten Gehölzstreifen zu pflanzen. „Diese Abstandsvergrößerung geht gegenüber unserer ursprünglichen Planung zwar mit einem Verlust an Abbaufläche einher“, so Werkleiter Dr. Wegner. „Da wir als Betrieb aber auch für die kommenden Jahrzehnte ein fester Teil der Region bleiben wollen, ist es uns wichtig, auf die Anwohner zuzugehen.“

In einem parallel zum Rahmenbetriebsplan positiv abgeschlossenen Raumordnungsverfahren hat die Landesdirektion Sachsen im Sommer 2018 der Erweiterung des Tagebaufeldes Schleben/Crellenhain zugestimmt.  

Im Jahr 2017 konnten Behörden, Verbände und Anwohner Stellungnahmen zu den öffentlich ausliegenden Plänen der Kemmlitzer Kaolinwerke abgeben. Diese wurden gesammelt, bewertet und werden nun in dem genannten Erörterungstermin im Rathaus Mügeln mit den Beteiligten besprochen. Das Sächsische Oberbergamt wird durch den nicht öffentlichen Termin führen.    

Der Abschluss des seit 2014 andauernden Verfahrens wird dann eine hoffentlich zeitnahe Genehmigung durch die Bergbehörde sein.

Zu den Kemmlitzer Kaolinwerken:
Die Kemmlitzer Kaolinwerke sind ein Unternehmen der Quarzwerke Gruppe, einem unabhängigen Familienunternehmen in der 4. Generation mit Sitz in Frechen. Seit 1883 wird im Kemmlitzer Revier Kaolin abgebaut, welches als hochwertiger Industrierohstoff für die Herstellung keramischer Produkte wie Porzellan, Fliesen und Sanitärkeramik verwendet wird. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 91 Mitarbeiter und Auszubildende. Die Kemmlitzer Kaolinwerke betreiben den Kaolinabbau in den Tagebauen „Schleben/Crellenhain“, „Gröppendorf“ und „Glückauf“, wobei der Hauptanteil des geförderten Kaolins aus dem Tagebau „Schleben/Crellenhain“ stammt.