Im Gebiet um Kemmlitz bildete sich der Kaolin auf einer Fläche von ca. 40 km2 aus Rotliegendvulkaniten. Ausgangsgesteine der Kaoline sind Ignimbrit („Rochlitzer Quarzporphyr“) der Rochlitz-Formation und der schadstoffarme „Kemmlitzer Porphyr“, der heute der Oschatz-Formation zugeordnet wird.
Neben den primär verschieden tief kaolinisierten Muttergesteinen haben Erosionsvorgänge einen Haupteinfluss auf den Erhaltungsgrad der Lagerstätten ausgeübt. So werden die einzelnen Kaolinlagerstätten als Relikte einer ehemaligen weitverbreiteten Kaolinkruste angesehen. Die Lagerstätten sind durch zu Tage tretende Porphyraufragungen voneinander getrennt. Innerhalb der einzelnen Lagerstätten existieren Mulden mit Kaolinmächtigkeiten > 30 m, welche durch Areale mit geringer mächtigen Kaolin bzw. durch aufragende Liegendrücken getrennt sind. Die z. T. sehr steilen Flanken zwischen Kaolin und unvollständig verwittertem Ausgangsgestein lassen tektonische Störungen vermuten. Diese konnten beim Abbau aber nur selten nachgewiesen werden.
Die Ignimbritkaoline zeigen in Farbe und Struktur eine sehr wechselhafte Ausbildung. Der Kaolin hat einen wechselnden Gehalt an Kaolinit und Illit-Montmorillonit-Mixed-Layer-Mineral mit dominierendem Montmorillonit-Schichtanteil. In Abhängigkeit von der Kaolinisierungsintensität unterscheidet sich der Kaolin aus dem Kemmlitzer Porphyr, sog. Porphyrkaolin, in seiner Mineralzusammensetzung und Struktur derart, dass er in den Mulden mit den höchsten Mächtigkeiten mager und in den Randbereichen fett auftritt. Die porphyrische Struktur ist gut erkennbar.
Zum Liegenden ist eine Zunahme von unvollständig verwitterten Feldspäten im Kaolin zu verzeichnen, bevor die Zersatzzone des Porphyrs erreicht wird.
Das Deckgebirge wird hauptsächlich von pleistozänen Sedimenten gebildet, vereinzelt stehen tertiäre Bildungen (Miozän) an. Letztere sind hauptsächlich mehr oder weniger verfestigte Quarzite. Unter durchschnittlich 0,4 m holozänen Mutterboden folgt lokal Aue- oder Gehängelehm (1-5 m). Hauptablagerung ist weichselzeitlicher Lößlehm (1-12 m). Geschiebelehme bzw.-mergel und limnische Bildungen (Beckenschluffe und Bändertone) stehen nur als Relikte an. Auf der Kaolinoberfläche ist oft eine Steinsohle mit Kiesen und Geröllen ausgebildet. Dabei handelt es sich in der Regel um Ausläufer von pleistozänen Schmelzwasserrinnen.